Carl Frühling war ein österreichischer Pianist und Komponist der Spätromantik, dessen Werk erst in den letzten Jahren wieder verstärkt Beachtung findet. Alexander von Zemlinsky behielt in der Wiener Musikwelt des frühen 20. Jahrhunderts zwischen Spätromantik und Zweiter Wiener Schule seinen spezifisch eigenen Stil bei. Bevor sich die Moderne der Zweiten Wiener Schule durchsetzen konnte, blieb das romantische (und tonale) Idiom Brahms’, Wagners und Mahlers für viele Komponisten stilprägend. Carl Frühling und Alexander von Zemlinsky komponierten in dieser Zeit der »Co-Existenz« zweier Ästhetiken zwei tief romantische Klarinettentrios. Davide Bandieri, einer der programmatisch neugierigsten und aufregendsten Klarinettisten Italiens, hat die beiden Trios zusammen mit dem schweizerisch-finnischen Ehepaar Marja-Liisa Marosi (Klavier) und Joël Marosi (Cello) wiederentdeckt und mit viel Sinn für den morbiden Charme des Zerfalls dieser Epoche aufgenommen.