Mit Ernst Dronke schauen wir auf Berlin - und zugleich auf eine ganze Epoche der Krise, auf das Europa im Vormärz kurz vor der Revolution von 1848/49. Er war einer der schärfsten Autoren des Vormärz. 1846, als er seinen umfangreichen Reportageband veröffentlichte, war er gerade 24 Jahre alt. Wegen dieser Veröffentlichung wurde Dronke zu zwei Jahren Haft verurteilt. Als Journalist und »Junghegelianer« in den 1840er-Jahren hat sich der Koblenzer Gelehrtensohn mitten hineingeworfen in die Widersprüche und Spannungen einer Metropole zwischen preußischem Militarismus und Berliner Schnauze, zwischen einem allgegenwärtigen Beamten- und Polizeiapparat und dem Elend ganzer Bevölkerungsschichten. Ernst Dronkes historische Reportage »Berlin« zeichnet ein urbanes Sittenbild der Hauptstadt im 19. Jahrhundert und ist zugleich eine scharfe Anklage gegen das Unterdrückungssystem des preußischen Staates. Die zahlreichen Illustrationen veranschaulichen Dronkes Argumentation in sinnfälliger Weise. »Dieses Buch ist eine empfehlenswerte Anschaffung.« (Deutschlandfunk). »Ein Berlin Buch, wie es bis dahin noch keines gegeben hat.« (SZ)