Die amerikanische Sängerin Dinah Washington (1924-1963) war ein Phänomen. Wie keine andere ihrer großen Kolleginnen konnte sie sich als Blues, Pop und Jazz Sängerin gleichermaßen souverän in Szene setzen. Begonnen hatte alles im Kirchenchor. Erst mit achtzehn Jahren wechselte die damals noch als Ruth Lee Jones bekannte Sängerin, bereits als Profimusikerin tätig, vom Gospel zum Jazz. Von 1943-46 arbeitete sie in der populären Band von Lionel Hampton. Ihre ersten Chart-Hits hatte sie 1950 mit »I wanna be loved« und 1954 mit »Teach me tonight«. In der folgenden LP-Ära arbeitete sie mit Spitzen-Orchestern unter Leitung von Quincy Jones (»The swinging Miss D«) und Hal Mooney zusammen. Aber auch ihre Alben mit kleineren Jazz Ensembles wie etwa »Dinah Jams«, wo Spitzentrompeter wie Clark Terry, Maynard Ferguson und Clifford Brown mitwirkten, zeigten sie in bewundernswerter Form. In den letzten Jahren ihrer allzu kurzen Karriere war Joe Zawinul ihr Pianobegleiter und Musical Director. Ihr Privatleben war ein ständiges Auf und Ab. Achtmal war sie verheiratet; sie starb als 39jährige an einer Tablettenvergiftung.