J.B. Lenoir war jahrelang ein Grundstein der Chicago-Blues-Szene und stand auf der Bühne mit anderen Größen wie Elmore James, Howlin« Wolf oder Sonny Boy Williamson. Wegen seiner sozialkritischen Texte konnte Lenoir bis Mitte der 1960er kein vollständiges Album mit eigenen Stücken einspielen, bis Blues-Kenner und Musikproduzent Horst Lippmann den Gitarrenkönner schließlich neu entdeckte. So entstanden in Willie Dixons legendärem Studio in Chicago die Aufnahme eigener Werke auf zwei LPs: »Alabama Blues« (1965) und »Down in Mississippi« (1966). Auf diesen beiden Alben kritisiert J.B. Lenoir offen den Rassismus jener tumultreichen Tage der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und thematisiert ohne Scheu den Vietnamkrieg wie auch die Armut unter den Afroamerikanern der USA: ein Pionier des politischen Blues. (Round and Round, Vietnam Blues, Feelin« Good u.a.)