Georg Philipp Telemann war 53 Jahre alt und stand auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Komponist und Musikmäzen, als er 1734 zwölf Soli für Violine oder Traversflöte und Basso continuo herausbrachte. Diese »XII Solos« entsprechen - wie die meisten Werke Telemanns - jenem um 1730 so oft zitierten »bon gout«, dem guten Geschmack in der Musik, der sich dadurch auszeichnete, die nationalen Eigenheiten der französischen, italienischen und deutschen Musik zwanglos und überzeugend miteinander zu verbinden. Auf einen solchen stilistischen Brückenschlag verstand sich Telemann wie kaum ein anderer Komponist. Seine Werke, vom minimal besetzten Solo bis hin zu Großformen wie Oper oder Oratorium, vereinen die rhythmische Prägnanz und architektonische Strenge französischer Tanzmusik mit dem feurigen Virtuosentum italienischer Soli und dem kontrapunktisch konservativen Erbe der deutschen Polyphonie. »Die Musiker des Ensembles Münchner Cammer-Music wissen die elegante Janusköpfigkeit dieser Werksammlung bestens ins Bild zu setzen. Mary Utiger an der Violine und der Traversflötist Michael Schmidt-Casdorff werden von der von Christine Schornsheim am Cembalo angeführten Continuogruppe nicht nur bestens gestützt, sondern- ganz im Sinne der Komposition - auch ebenbürtig begleitet.« (klassik. com)
