Der berühmte Komponist Gian Carlo Menotti, der im Juli 2011 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, prägte die Operngeschichte des 20. Jahrhunderts entscheidend. Er schrieb seine Libretti stets selbst, und seine Musik zeichnet sich durch große Melodien, dichte Orchestrierung sowie einen untrüglichen Sinn fürs Theater aus. Auch Plácido Domingo ist beeindruckt und beauftragte Menotti 1977 mit einer Oper über das Leben des spanischen Malers Francisco de Goya. Die Oper wurde 1986 in Washington uraufgeführt. Für die Aufführungsserie im Theater an der Wien 2004 passte Menotti die Oper extra an die veränderte Stimmlage von Plácido Domingo an. Die Inszenierung von Kasper Holten bringt den Lebenswandel vom angepassten und höchst ambitionierten Hofmaler zum zurückgezogen lebenden, scharfen Beobachter und Kritiker gesellschaftlicher Missstände zum Ausdruck und ist ganz im Sinne von Domingo angelegt. Auch er legte besonderen Wert darauf, diesen Lebenskonflikt darzustellen. (Text dt. u.a. Untertitel)