Selbst unter den größten Geigern des 20. Jahrhunderts nimmt Jascha Heifetz (offiziell 1901, wahrscheinlich jedoch 1899 im litauischen Vilnius geboren, 1987 in Los Angeles gestorben) noch eine Sonderstellung ein. Seit er im Oktober 1917 in der New Yorker Carnegie Hall erstmals in den USA auftrat, verbreitete sich sein Ruhm mit atemberaubender Geschwindigkeit. Schon als Sechsjähriger war er in seiner Heimatstadt mit einem 1. Preis ausgezeichnet worden, der ihm sein Debüt mit Mendelssohns Violinkonzert erlaubte. Obwohl Juden nicht in St. Petersburg wohnen durften, ermöglichte ihm das dortige Konservatorium ein Studium. Seine überragende Technik ließ ihn in Konzertsälen und Aufnahmestudios ein verblüffend vielseitiges Repertoire präsentieren. Prokofievs 2. Violinkonzert erlebte durch ihn die amerikanische Uraufführung, Korngold, Rózsa und andere widmeten ihm ihre Werke. Sein wertvollstes Instrument war neben einer Stradivari die Guarneri del Gesù, auf der das Violinkonzert von Mendelssohn erstmals aufgeführt worden war.