Das Manuskript Tabulatur des Johannes de Lublin von 1540 ist die umfangreichste Sammlung europäischer Tastenmusik des 16. Jahrhunderts. Auf 260 Seiten finden sich über 230 Kompositionen, zwei theoretische Abhandlungen und mehr als 250 Musikbeispiele für didaktische Zwecke. Als Notenschrift findet die deutsche Orgel-Tabulaturnotation Verwendung, eine historische Notationsweise, die Noten mit Buchstaben kombiniert. Die Vielfalt der Sammlung ist beeindruckend, sowohl hinsichtlich der Musikgenres und Komponisten als auch der verwendeten Instrumentaltechniken. Die Werke polnischer, deutscher, italienischer und französischer Herkunft reichen in ihrer Stilistik von polnischen Volkstänzen bis hin zu Vokal-Tabulaturen von Komponisten wie z. B. Josquin Despez, Antoine Brumel, Claudin de Sermisy und Johann Walter. Corina Marti spielt in dieser Aufnahme ein historisches Renaissance-Cembalo. Die Spezialistin für Alte Musik ist Professorin für mittelalterliche Tasteninstrumente an der renommierten Schola Cantorum Basiliensis in Basel. Diese außergewöhnliche Produktion konnte mit Unterstützung des polnischen Adam- Mickiewicz-Instituts realisiert werden.