Der 1926 geborene US-amerikanische Pianist Julius Katchen hat eine beispiellose Weltkarriere hingelegt. Bereits als Elfjähriger saß er auf Einladung Eugene Ormandys in New York als Solist in Mozarts d-Moll Konzert auf dem Podium. Von Paris aus, wo er als Stipendiat an der Sorbonne sein Philosophiestudium weiterführte, setzte er zu einer rasanten Karriere an, die ihn in kürzester Zeit mehrmals rund um die Welt führte. Le Figaro bejubelte ihn als »einmalig ausdrucksvollen Poeten am Flügel«. Weltweit wurde er wegen seiner technischen Brillanz gepaart mit Kühnheit, einer schier endlosen Klangfarbenskala und einem überragenden musikalischem Verstand zu einem hochgepriesenen Interpreten. Katchen gilt noch heute als unübertroffener Brahms-Interpret, und auch viele andere seiner hier vorgestellten Einspielungen aus 12 Originalalben von 1950 bis 1961 zählen zu den Höhepunkten der Schallplattengeschichte - von Beethovens Diabelli Variationen, Solowerke von Chopin, Schumann und Britten bis zu Konzerten von Prokofjew, Tschaikowsky, Liszt, Rachmaninow, Bartók u. a.