Seit über vier Jahrzehnten widmet sich Rudolf Buchbinder, das Aushängeschild österreichischer Klavierkultur, der Arbeit im Tonstudio. Das Resultat ist ein vielbeachteter Katalog von über 200 Veröffentlichungen inklusive der 2011 erschienenen Gesamteinspielung von Beethovens 32 Klaviersonaten, für die Rudolf Buchbinder u. a. mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet wurde. Umso erstaunlicher also, dass die nun erscheinende Aufnahme von J. S. Bachs Partiten Nr. 1 und 2 sowie der 3. Englischen Suite seine erste Aufnahme von Bach-Stücken überhaupt ist. Aufgenommen wurde dieses Erstlingswerk in der für ihre hervorragende Akustik bekannten Lukaskirche in Dresden. Das klingende Ergebnis ist eine leichtfüßig, ja teilweise geradezu tänzerische Sichtweise, die die Salzburger Nachrichten so beschrieben: »Mozarts Schwung nahm Buchbinder mit in Bachs Englische Suite Nr. 3 g-moll, das Prelude in enormem Tempo, die Tanzsätze - anders als von spitzfingrigen Originalklinglern gewohnt - mit geradezu romantisch wirkendem Legato. Bach hat ja nicht für den Steinway geschrieben, aber nur, weil er ihn (noch) nicht kannte. Das wollte Buchbinder wohl zeigen.« »Auf seine Art hat dieser (auch klanglich ausgezeichnete) Klavier-Bach durchaus Referenzcharakter.« (FonoForum)
