Das hat auch noch keiner gemacht. Die ersten drei Monate des Jahres 2017 verbringt Eric Pfeil, Feuilleton-Liebling und Songwriter mit einem »Herz aus Pop« (taz) damit, seine Gitarre nebst Aufnahme-Equipment in fremde Wohnzimmer zu schleppen, um in jenen das erste Wohnzimmer-Livealbum der Popgeschichte aufzunehmen. Und das, obwohl er eigentlich gar keine Wohnzimmerkonzerte mag. Begleitet wird Pfeil bei seinem Experiment von seinem Produzenten und einem Kameramann, der den ganzen Irrsinn filmisch festhält. Ausschließlich neue Songs erleben bei den Aufnahmen ihre Premiere. Doch wie reagiert das Wohnzimmerpublikum auf Pfeils Lieder über Särge, Paardepressionen, den Tod oder nackte Männer? Seine Vorliebe für lo-fi-Homerecording-Alben der frühen 1990er Jahre à la Guided by Voices und die Unkontrollierbarkeit von Aufnahme-Sessions in fremden Wohngemächern sind schließlich ausschlaggebend für diesen Schritt. Der passionierte Passivraucher Pfeil (Jahrgang 1969), stets stilvoll gekleidet, ist in Sachen Popvortragender ein Spätberufener. »13 Wohnzimmer« ist erst sein drittes Album. »Die Zukunft«, »Wecken«, »Zuckergewehr« u.v.a.