Ring frei! Der US-Songwriter schreibt ein düsteres Box-Musical. Ein Konzeptalbum. Es geht ums Boxen. Und damit um die Themen, die im Kosmos des Michael J. Sheehy ohnehin stets präsent sind: Kampf, Himmel, Hölle, Sünde, Sühne, Würde. Selten hingegen: Vergebung. »With These Hands ...« ist eine Tour de force durch menschliche Abgründe. Michael J. Sheehy ist ein Getriebener, der auch musikalisch bissiger, schartiger, abgewetzter agiert als zuvor, der in vielerlei Hinsicht in einer eigenen Liga spielt. Für sein sechstes Album schrieb Michael J. Sheehy einen Songzyklus über die Geschichte des fiktiven Preisboxers Francis Delaney. Die Story wird aus der Sicht von Delaney selbst sowie anderen Charakteren erzählt. »Diese Songs wurden für ein Musical geschrieben, das in den frühen 1960er Jahren spielt, und die Boxpromoter sind die wirklichen Verbrecher«, sagt Sheehy. Es entstand ein vielfältiger Mix aus Gothic-Swamp, Vaudeville, Blues und Folk, und Sheehy schreckt nicht davor zurück, einige der anstößigen Aspekte des Kampfsports aufzugreifen, wie etwa Rassismus und Homophobie. »Eine Sehnsuchtsmelodie zieht durch die vierzehn neuen Songs des Londoners, der sich hier eine Kathedrale gebaut hat für seine Lieder, wenn’s schon kein anderer tut. Zweimal möchte man den Finger heben, die Stirn runzeln und »Tom Waits« murmeln, aber die Geschichten, die Sheehy erzählt, von den Dämonen und Geistern, die in seinem Kopf kreiseln, suchen nicht nach Referenzen. Sie suchen nach einer Antwort auf die Verletzungen, die das Leben so bietet.« (Musikexpress 06/2009)