Maupassant hat einen tiefgründigen Künstlerroman geschrieben: Er liest sich als psychologische Studie ebenso ergreifend wie als aktuelle Reflexion über die Vergänglichkeit von Jugend, Schönheit und Sinnlichkeit. Jim Avignon hat den Klassiker in seinem unverwechselbaren bunten und plakativen Stil eindrucksvoll illustriert. Der erfolgreiche Pariser Salonmaler Olivier Bertin ist überzeugter Junggeselle. Seit über zehn Jahren führt er eine in seinen Augen perfekte Affäre mit der verheirateten Gräfin Anne de Guilleroy. Da nimmt sein bisher so leichtes Leben eine Wendung. Annes Tochter Annette, mittlerweile 18 Jahre alt und das Ebenbild ihrer Mutter, kehrt in das Elternhaus zurück. Bertin ist zunehmend verwirrt über seine Gefühle für die beiden Frauen. Anne wird durch ihre Tochter auf ihren zunehmenden Verfall gestoßen und erkennt schon bald, dass sie gegen die junge Frau keine Chance hat. Maupassants 1889 erschienener Roman ist eine zeitlose und ergreifende Liebesgeschichte über die Vergänglichkeit von Jugend, Schönheit und Begehren. Jim Avignon hat das Buch reizvoll illustriert. Seit Jahren ist er einer der erfolgreichsten deutschen Pop Art-Künstler: Neben vielen anderen Projekten hat er ein Stück der Berliner Mauer und ein Flugzeug bemalt, eine Swatch-Uhr gestaltet und zur Wiedereröffnung des Berliner Olympiastadions ein 2800 m großes Bild gemalt. Avignons Stil ist unverwechselbar, seine Bilder sind bunt, plakativ, expressionistisch reduziert. Damit unterstreicht er das Zeitlose an Maupassants Roman über die Vergänglichkeit des Menschen.