Das Bedürfnis nach Selbstdarstellung und -repräsentation in Bildern ist keine Erfindung unserer Zeit: Schon in der Porträtmalerei des 18. und 19. Jahrhunderts war die Idealisierung des Porträtierten eine Selbstverständlichkeit. Dieser Konvention werden in der Ausstellung zeitgenössische Porträts gegenübergestellt, die nicht nur die Aktualität des Genres belegen - im Vergleich offenbaren sie sich auch als Spiegelbilder gesellschaftlicher Verwerfungen: Sie zeigen Einsamkeit, Zerrüttung, physische und psychische Gewalt. Der Katalog stellt die verschiedenen Epochen einander gegenüber und forscht nach den Konventionen heutiger Selbstdarstellung. Porträts von Künstlern wie Jean-Honoré Fragonard, Edgar Degas und Pierre-Auguste Renoir treten in einen Dialog mit international renommierten zeitgenössischen Künstlern wie Michaël Borremans, Marlene Dumas und Luc Tuymans.