Über ein halbes Jahrhundert hinweg hat der große Literaturwissenschaftler und Kulturkritiker George Steiner eine Fülle von Werken vorgelegt, die fundamentale Fragen der Gegenwart aus der tiefen Kenntnis literarischer Tradition verhandelten. Solch zentrale Themen waren für George Steiner die Verflechtung von Barbarei und Zivilisation, die drohende Ablösung der literarischen Wort- und Wertekultur durch Naturwissenschaft und Technik, das Ende und die Wiederauferstehung von Tragik und Tragödie in unserer Zeit, die Variationskraft der europäischen Literaturen und, nicht zuletzt, die Bedeutung von Übersetzung und Interpretation nach dem Verlust einer gemeinsamen Sprache. Zu seinem 85. Geburtstag liegen nun fünf seiner teils lange vergriffenen Hauptwerke neu vor: »Der Tod der Tragödie« (1961), »Sprache und Schweigen« (1967), »In Blaubarts Burg« (1972), »Die Antigonen« (1984) und »Nach Babel« (1992).